11. Dezember 1987 | Die Zeit | Filmkritiken, Rezension | Salvation (2)

Salvation von Beth B

Eine teuflische Karriere. Vom Underground kam Beth B geradewegs in den Himmel. Aber dort war die Hölle los. Jetzt fleht sie um Erlösung: SALVATION! Und das hat seine Gründe, denn die Welt steht köpf. Natürlich nur in Amerika. Die Wirklichkeit dort hat sich auf ein Niveau begeben, das jeder Beschreibung spottet – auf das der Fernsehprediger. Daß deren Sendungen ein einziger Witz sind, bedeutet aber in erster Linie: Mit Humor ist ihnen nicht mehr beizukommen. Beth B hat es trotzdem versucht. Einst drehte sie mit ihrem Mann Scott im New Yorker Untergrund drei sehr schwarze und ein bißchen weiße Filme, jetzt arbeitet sie auf eigene Faust. Und das Ergebnis ist eine sehr bunte und ein bißchen schwarze Komödie. Ihr Reverend Edward Randall (Stephen McHattie) stammt aus jener himmlischen Heerschar, die den Klingelbeutel mit der Flimmerkiste vertauscht hat. Zu seinem Unglück wird er heimgesucht von den treuesten Schäfchen seiner Fernsehgemeinde, den Staples. Rhonda will in seine Sendung, ihr Mann Jeronie an seine Kohle und ihre Schwester Lenore ihm ans Leder. Am Ende kriegt jeder, was er verdient. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

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