27. November 1987 | Die Zeit | Filmkritiken, Rezension | Rent-a-cop

RENT-A-COP von Jerry London

Frost liegt über der Stadt, Rauhreif auf den Bildern: Chicago kann sehr kalt sein. Vor allem, wenn der Schnee glatte 200 000 Dollar wert ist. In einem Hotel soll das Geld übergeben werden. Doch die Cops linken die Dealer, und ein Killer überlistet sie alle. Er hält mit seinem Schnellfeuergewehr einfach drauf und schnappt die Kohle und den Stoff. Dieses Massaker am St.-Nikolaus-Tag überlebt keiner. Außer: Burt Reynolds, der beste Bulle auf Erden, und Liza Minnelli, das überdrehteste Weib der Welt. Weil nur die zwei davongekommen sind, wird der Cop verdächtigt und das Callgirl verfolgt. Arbeiten können sie beide nicht mehr. Also müssen sie sich verbünden. Doch für einander erwärmen kann sich das Paar wider Willen nur allmählich. Kein Wunder bei einem Thriller unter Null. Giuseppe Rotunnos milchig kühle Bilder und Jerry Londons eiskalt berechnende Regie lassen die Leinwand vereisen. Doch Liza und Burt heizen dem schockgefrosteten Zuschauer kräftig ein. Sie stöckelt irr und wirr durch den Film, er tapst brummig und wuchtig hinterher. Heiße Dialoge in einem kalten Plot. Der Krimi entpuppt sich als Komödie. Und der Brummbär und der Irrwisch haben dabei eine Menge Spaß miteinander. Am Ende ist es wie an Weihnachten: Draußen klirrt die Kälte und drinnen erwärmen sich die Herzen.

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