24. Februar 1989 | Die Zeit | Filmkritiken, Rezension | Raggedy Rawney

RaAGGEDY RAWNEY von Bob Hoskins

Nasse Erde, schweres Grün, wilder Himmel: ein Niemandsland im Krieg. Bilder, gefunden bei d;n Dreharbeiten in der Tschechoslowakei. Es gbt in ihnen keine Orientierung, keine Richtung, in die die Geschichte sich bewegen könnte. Dabei wäre die Geschichte energisch genug, sich durchzusetzen. Vom jungen Deserteur Raggedy wird erzählt, der in den Kriegswirren als Mädchen verkleidet bei Zigeunern unterkommt und dort auf dem Leben begegnet. Dennoch tritt der Film auf der Stelle. Wenn am Ende die Alten die Jüngeren losschicken in eine bessere Zukunft, haben sie ihre Unschuld längst verloren, haben gesehen, was sie nie vergessen können. Nichts hat sich geändert, als Schauspieler mit einer rüden Phantasie und einem düsteren Humor ausgestattet. Seine erste Regiearbeit ist originell, auch wenn er zeitweise mit seinen Einfallen wuchert. Vor allem aber ist Hoskins klug genug, kein Schauspielerkino zu machen, sondern auf die Ausdruckskraft der Atmosphäre zu vertrauen. An seinen Bildern kann man sich die Augen verderben.

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