20. November 1987 | Die Zeit | Filmkritiken, Rezension | Auf den Schwingen des Todes

AUF DEN SCHWINGEN DES TODES von Mike Hodges

Schwarz ist das geronnene Blut, kalt sind die Körper der Leichen. Ein kaltblütiger, schwarzer Thriller über Bestattungsunternehmer, Pfarrer und Killer. Ihr Beruf ist der Tod, und der Tod ist eine Kunst. Zwischen IRA und organisiertem Verbrechen behandelt Mike Hodges die Gewalt als ästhetisches, vielleicht moralisches, aber nicht politisches Problem. Er folgt den dreien in die Abgründe ihrer Seelen und betritt ein Totenreich. Den Zugang zu den verschlossenen Herzen sucht er mit Gewalt. Von der Leichenwäsche führt ein Weg zur Gehirnwäsche und zurück. Für die drei Männer führt kein Weg zurück. Der Killer (Mickey Rourke) will aussteigen. Doch für ihre Hilfe fordern der mörderische Trauerhelfer (Alan Bates) und der Priester (Bob Hoskins) einen hohen Preis. Der eine will den Mann, der andere seine Seele. Den Teufel im Leib haben sie alle. Und so spielen die drei Stars auch, teuflisch gut. Sie sind Boten des Todes, auf ihren Schwingen bewegt sich der Film. Ihrem Höllensturz folgt sein Absturz.

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