22. Juni 1998 | Süddeutsche Zeitung | Rezension, Videoclip-Kritik | Gone Till November

Kultur: Gone Till November das alte (aber tolle) Video von Wyclef Jean

Das sieht nicht nur aus wie die Abflughalle in einem Flughafen – das ist auch eine. Und der Herr links wiederum sieht nicht nur aus wie Bob Dylan – er ist es auch. Wahrscheinlich ist er gerade auf dem Weg zum Papst, vielleicht ist er aber wirklich auch nur da, weil eine der Zeilen des Songs von Wyclef Jean mit den Worten „Bob Dylan” beginnt. Und wenn es so ist, dann hat das etwas durchaus Ergreifendes, daß dieser Mann, der einst zu den Coolsten gehörte, bei dieser Sache mitspielt – zumal der Fugee-Mann auch nicht ganz uncool ist. Im nächsten Moment ist das Phantom Dylan auch schon wieder verschwunden, und ein Streichorchester fiedelt den Abschiedsschmerz auf die Rollbahn hinaus, während Wyclef seine Gitarre durchleuchten läßt. Gut, daß es keine Elektrogitarre ist, sonst würde er hinterher gebeten, sie doch mal einzuschalten, um sicherzugehen, daß es sich dabei nicht um eine getarnte Bombe handelt. Aber eine Bombe ist der Song so oder so.

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