08. September 1997 | Süddeutsche Zeitung | Rezension, Videoclip-Kritik | Bitch

Kultur: Bitch das neue Video von Meredith Brooks

Während die Dame auf ihrer Gitarre rumschrammelt, hören wir uns mal folgende Zeilen an: „I’m a bitch, I’m a lover. I’m a child, I’m a mother.” Rutscht von der Zunge wie nix und reimt sich sogar. Zumindest beinahe. Jetzt das Ganze nochmal auf deutsch: Ich bin eine Schlampe, ich bin eine Liebhaberin. Ich bin ein Kind, ich bin eine Mutter.” Was fällt als erstes auf? Richtig: Das reimt sich ja gar nicht. Ist egal, weil wir schließlich nicht im Deutschunterricht sind. Klingt aber – Feststellung zwo – trotzdem Scheiße. Und zwar total. Und drittens ist es auch noch Schwachsinn: „Ich bin Kind, ich bin Mutter.” Du bist Brot, wir sind Butter. Und was lernen wir daraus: Die singen alle Englisch, damit keiner merkt, wie blöd sie sind. Und wir armen Schweine sprechen Deutsch, und jeder merkt, wie blöd wir sind. Ist das nicht ungerecht?

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