03. Dezember 1998 | Süddeutsche Zeitung | Kommentar | Münchner Filmmuseum Chef

Einer für alle, alle für einen

Zehn Wünsche für den neuen Leiter des Münchner Filmmuseums, Teil I

Heute um 13.15 Uhr findet im Filmmuseum ein – im übrigen öffentliches – Hearing mit den sieben Kandidaten statt, die sich für die Leitung des Filmmuseums bewerben. Und wenn alles glatt geht, dann fällt noch am Abend die Entscheidung, wer Jan-Christopher Horaks Nachfolger wird. Das ist nicht etwa eine Sache des Kulturausschusses, sondern bedarf lediglich der Zustimmung des Personalreferats. Das hat mit Geringschätzung des Postens nur insofern zu tun, als die Dotierung der Stelle zu niedrig ist, um den Stadtrat überhaupt zu beschäftigen. Wieder geht es ums Geld – und darum, daß keines da ist. Das führte zum einen dazu, daß sich bestimmte Leute gar nicht erst beworben haben, weil sie es sich einfach nicht leisten könnten, und zum anderen dazu, daß man sich skandalös viel Zeit ließ mit der Neubesetzung, weil so eine Vakanz natürlich auch Geld spart. Es ist schon deprimierend zu sehen, wie eine Stadt, die sich auf ihren Ruf als Filmstadt etwas zugute hält, das Renommee des Filmmuseums leichtfertig aufs Spiel setzt. Manchmal muß man sich es auch was kosten lassen, wenn man vorne mitmischen will – von nix kommt nix. Man kann nur hoffen, daß sich der neue Chef davon nicht den Spaß am Job verderben läßt. Deshalb versammeln wir hier unsere besten Wünsche fürs Filmmuseum der Zukunft. Der neue Mann muß es ja nicht gleich allen recht machen – aber was er macht, soll er richtig machen.

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