14. Februar 2000 | Süddeutsche Zeitung | Rezension, Videoclip-Kritik | Da Da Da

Videotext: Herbert Grönemeyer / Da Da Da

Regie: Daniel Lwowski

Auch wenn vielleicht sonst nicht viel für Grönemeyer spricht, so muss man doch anerkennen, dass er in letzter Zeit Haltung und Geschmack bewiesen hat. Erst hat er auf Klaus Wennemanns Beerdigung einen Fotografen verdroschen – das gibt unbedingt Punkte –, dann hat er „Da Da Da‘ zu seinem deutschen Lieblingssong erkoren und neu vertont. Man kann darüber streiten, ob der Song durch seinen ironischen Vortrag gewinnt, wo doch eigentlich im Ernst, mit dem Trio das einst vorgetragen hat, der wahre Dadaismus lag. Grönemeyer macht jetzt im Video aus dem „Da Da Da‘ ein Schlankheitsmittel fürs Teleshopping. Lila Menschen tanzen debil durchs Mobiliar, das nimmt der Sache etwas von ihrem Schwung. „Da Da Da‘ hat natürlich besser funktioniert, als es noch keine Videos gab und sich jeder selbst etwas ausdenken musste. Immerhin gab es damals später den Trio-Film – das bleibt uns bei Grönemeyer diesmal hoffentlich erspart.

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