31. August 1998 | Süddeutsche Zeitung | Rezension, Videoclip-Kritik | Body Work

Kultur: Body Work das Video von Jeux Floraux

Der Text ist denkbar schlicht, denn im großen und ganzen sagt eine Männerstimme, man solle ihrem Körper bei der Arbeit zusehen. Das ist zwar ein Anblick, auf den man in der Regel gern verzichten kann, aber der Clip entdeckt hinter der Angelegenheit doch eine Art fröhlicher Poesie. Es beginnt in der Mädchenumkleide, wo Mädchen tun, was sie eben so tun, wenn sie sich umkleiden. Dann entdecken sie allerdings, daß gerade die Jungs im Schwimmbad sind, stecken die Köpfe um die Ecke und kichern und erröten und so. Die Jungs machen, was sie eben machen, wenn sie wissen, daß Mädchen ihnen zugucken: Sie produzieren sich, lassen die Muskeln spielen und ähnlichen Scheiß. Dann haben die Mädchen genug, ziehen sich an und gehen, während ihnen die Jungs hinterhergrinsen. Und die Mädels zwinkern zurück. Das hat nicht nur Poesie, sondern ist im höchsten Maße realistisch. Und von welchem Clip kann man das schon behaupten?

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