02. Juli 2001 | Süddeutsche Zeitung | Rezension, Videoclip-Kritik | Badly Drawn Boy

Videotext: Badly Drawn Boy / Spitting in the Wind

Regie: Hammer & Tongs

Hallo, wir haben mal wieder Besuch von Außerirdischen: Joan Collins, das Biest aus der Serie DENVER CLAN und jeder Menge schlechter Filme, kommt hier direkt aus dem Himmel verblasster Sterne in eine Badewanne geplumpst, wo sie mit der Stimme des Badly Drawn Boy ein Liedchen singt, während die Kamera zwischen ihren Goldlackschuhen und ihrem Morgenmantel herumschnüffelt und der Bursche selbst mit der Gitarre am Wannenrand sitzt. Danach steigt die Collins aus dem Bad, fängt vor dem Spiegel ein bisschen das Weinen an und fängt aber auf ihrem Luxusbett müslimampfend wieder das Lächeln an, weil ihr der Bursche mit der Wollmütze etwas auf seiner Mundharmonika bläst. Solchermaßen für weitere Tiefschläge gerüstet, steigt sie in ein Abendkleid, während er den Smoking anlegt, aber die Wollmütze aufbehält. Sie ist wieder ganz die alte Hexe, und er verdrückt sich mit einem kleinen Appetithäppchen von der Abendgesellschaft, die auf Collins wartet. Das Ganze hat Humor – und dafür kann man die paar Silikonpölsterchen schon verkraften.

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