01. Juni 1987 | Tempo | Filmkritiken, Rezension | Ausgelöscht

Regie: Walter Hill. Mit Nick Nolte, Powers Boothe

El Paso, Texas: Sam Peckinpahs Mexiko liegt näher als David Byrnes Texas. Der Film erzählt also keine „True Story“, sondern eine knallharte Geschichte. Hill nimmt die alten Mythen so ernst, wie das einst der Western tat. Mit Liebe und Respekt begegnet er ihnen, überprüft aber gleichzeitig ihre Tauglichkeit.

Einst waren Jack und Cash die besten Freunde, standen auf dieselbe Frau. Dann ging der eine zu den Texas Rangers, der andere ins Verbrechen. Jack bekam die Frau, Cash das große Geld. Die beiden geraten nun ins Räderwerk eines groß angelegten Überfalls. Am Ende werden sie alle betrogen: von Frauen und Freunden, von Fremden und dem FBI. Fürs Überleben zahlt man einen verdammt hohen Preis.

Der Originaltitel EXTREME PREJUDICE bezeichnet die größtmögliche Durchschlagskraft beim Töten – ein technischer Ausdruck aus der Welt der Geheimdienste. Mit derselben ungerührten Härte und Brutalität geht auch Hill vor, heizt das Klima für die Dreiecksgeschichte auf. Beim Showdown schließlich gelten wieder die alten Regeln des Westerns. Im Grunde hat sich bei den großen Geschichten nichts geändert. Walter Hill weiß das. Deswegen macht er auch großes Kino. 

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