01. April 1996 | Süddeutsche Zeitung | Rezension, Videoclip-Kritik | They Don’t Know About Us

Kultur Spezial: They Don't Know About Us das neue Video von Michael Jackson

Das war ja schneller als die Polizei erlaubt. Gerade haben sich noch die Zeitungen aufgeregt, daß der Popstar ausgerechnet in den Elendsvierteln von Rio dreht, da ist das Video zum Skandal auch schon fertig auf dem Tisch. Klasse. Spike Lee hat Regie geführt und dafür gesorgt, daß sich Wacko-Jacko unters Volk mischt. Konkret heißt das: Man hat das Viertel weiträumig absperren lassen, damit ein paar Ausgewählte mit ihm in Reih und Glied trommeln können. Das sieht nicht nur gut aus, sondern führt auch dazu, daß Michael zur Abwechslung fast wie ein Mensch aussieht. Wie ein vom Mond gefallener zwar, aber doch irgendwie menschlich. Es dürfen ihn auch ein paar Kinder und alte Frauen berühren. Sozusagen zum Beweis, daß er tatsächlich aus Fleisch und Blut besteht. Und einmal wird er von ein paar Leuten, die den Polizeikordon durchbrochen haben, sogar umgerissen. Da hält die Welt kurz den Atem an. Aber keine Sorge, er steht wieder auf, als sei nichts gewesen. War ja auch nix.

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