25. September 2000 | Süddeutsche Zeitung | Rezension, Videoclip-Kritik | Lucky

Videotext: Britney Spears / Lucky

Regie: Dave Meyers

Wenn die bisherigen Songs von Britney einen Vorteil hatten, dann den, dass schon nach dem zehnten Hören der Schmerz nachließ und man sich spätestens nach dem zwanzigsten Mal wie ein zwölfjähriges Schulmädchen fühlte und bereit war, das ganze Zimmer mit Britney-Postern auszutapezieren. Bei „Lucky‘ kann davon auch nach dem dreißigsten Hören keine Rede sein. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um ihre Vorstellung von einer traurigen Ballade, in Wahrheit unterscheidet sich der Song nicht wesentlich von dem Geräusch, dass meine Toilettenspülung macht. Oooops! Und der Clip soll wohl ein Melodram sein, bringt einem den Song aber auch nicht näher. Britney spielt die Schauspielerin Lucky – ein dämlicherer Künstlername ließ sich nicht finden –, die einen Oscar gewinnt und darüber sehr traurig wird. Weil Stars einsam sind, weil sie ihre Herkunft vergessen, weil sie sonst keine Probleme haben. Das ist doch echt hammertraurig.

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