24. Juli 2000 | Süddeutsche Zeitung | Rezension, Videoclip-Kritik | Californication

Videotext: Red Hot Chili Peppers / Californication

Regie: Jonathan Dayton & Valerie Faris

Was ist eigentlich mit der guten alten Bühnenshow passiert? Wenn die Menge tobt, Mädchen in Ohnmacht fallen und Musiker verschwitzte T-Shirts ins Publikum werfen? Das interessiert heute allenfalls noch Teenie-Bands, aber alle anderen wollen eigentlich keine Bühnenstars mehr sein. Lassen sich in ihren Clips Fernsehserien auf den Leib schneidern oder äffen Kinofilme nach oder werden zu Computerspielhelden. So gesehen bieten die Red Hot Chili Peppers nichts Neues. Der Unterschied ist nur, dass die Jungs in einem Spiel auftreten, das man wirklich gerne spielen würde. Mit dem Surfboard über die Golden Gate Bridge, auf einer Libelle durch die Luft, im Sauseschritt durch Hollywoodstudios, zu Fuß durch ein Erdbeben, durch Tunnels, durchs Wasser, durch den Wald. Kalifornien ist der reinste Albtraum, aber ein Superspiel für die Playstation. Da muss Lara Croft erst noch ein paar Pfefferschoten essen, um mithalten zu können.

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