13. Dezember 2003 | Frankfurter Allgemeine Zeitung | Porträt | Blake Edwards

Tiffany's im Glück

Ehren-Oscar an Regisseur Blake Edwards

Es stimmt schon, daß der Oscar für vieles blind ist, aber manchmal trifft die Academy dann doch goldrichtige Entscheidungen. So wird der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Blake Edwards bei den nächsten Academy Awards, die am 29. Februar im Kodak Theatre in Hollywood vergeben werden, mit dem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Der einundachtzigjährige Amerikaner, der seit zehn Jahren keinen Film mehr gedreht hat, war bisher nur ein einziges Mal für sein Drehbuch zu VICTOR/VICTORIA für einen Oscar nominiert gewesen. Am populärsten wurde er durch seine Pink-Panther-Serie um den vertrottelten Inspektor Clouseau, die gerade auf DVD neu aufgelegt worden ist (F.A.Z. vom 25. September), aber natürlich auch durch die wunderbare Eleganz seiner Adaption von FRÜHSTÜCK BEI TIFFANY mit Audrey Hepburn, das herrliche Chaos von THE PARTY mit Peter Sellers oder den blühenden Unsinn von 10 – DIE TRAUMFRAU mit Dudley Moore und Bo Derek. Seine Liebe gilt dem Slapstick, dessen Regel, wonach keine Katastrophe so schlimm ist, daß nicht noch eine größere folgen könnte, er in allen Genres beherzigt hat. So kann man nur hoffen, daß seine Oscar-Party glimpflicher ausgeht als die von ihm inszenierten Feste.

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